Actionbound „Friedberg für Anfänger“

Für gestern hatte ich zum Actionbound „Friedberg für Anfänger“ eingeladen.
Anfänger bezog sich zum einen auf den Inhalt. Die Fragen waren nicht die kniffeligsten und zum andern auf mich. Es war mein erster Bound und bestimmt kann man noch viel verbessern.

Zuviele Anfängerfehler hab ich offenbar nicht gemacht. Die Menschen, die das Ziel, unseren Kunstgarten, gefunden haben, waren zumindest zufrieden, es gab wohl auch für Einheimische noch ein, zwei neue Dinge zu erfahren und schönes Wetter war auch.

Freiwillige Aufgabe Zielfoto mit Daumen hoch/Daumen runter Bewertung

  1. Was ist Actionbound
    Actionbound ist eine App, mit der man Stadtrallyes und Schnitzeljagden vom klassischen „Zettel und Stift“ löst und ins Smartphone packt. Der Vorteil für die TeilnehmerInnen ist, dass sie instant erfahren, ob sie etwas richtig oder falsch gemacht haben. Wenn man die App einbindet, damit die TeilnehmerInnen etwas lernen ist so ein direktes Feedback natürlich besser als eine Auswertung nach der Rallye. Und, Stichwort Gamifikation: Die TeilnehmerInnen erhalten sofort eine Reaktion und werden ermutigt weiterzumachen.
    Für die Veranstalter hat das Ganze natürlich auch Vorteile: Ich hab das in den Jugendherbergen so oft gesehen dass die Lehrer abends noch über den Rallyebögen sitzen und diese von Hand auswerten müssen. Das erledigt die App.
  2. Wie funktioniert das Ganze?
    Von TeilnehmerInnenseite aus heißt das: Die App auf einem smartphone oder tablet installieren (ist kostenlos und zum Datenschutz sag ich weiter unten noch was), den „Bound“ finden, so heißen die Rallyes, und loslegen.
    Den Bound kann man entweder durch einen QR-Code finden oder durch einen Link oder durch eine Suchmaske. Wahlweise mit Titel oder „in der Nähe“.
    Für den Veranstalter heißt das: bei actionbound.com ein Konto anlegen und in einem recht komfortablen Menü die einzelnen Abschnitte festlegen, Fragen und Antworten hinterlegen und das wars. Und hinterher die Auswertung ansehen.
  3. Vorteile und Nachteile gegenüber einer klassischen Rallye?
    Der Aufwand zur Erstellung dürfte bei beiden Varianten gleich groß sein. Man muss die Strecke mindestens einmal abgehen um ein Gespür für die Dauer zu bekommen. Für die Fragen und Antworten muss man ja ebenfalls vor Ort sein. Etwas mehr Zeit kostet die Onlinevariante allerdings schon beim Hinterlegen der Antworten. Das muss ja auch strukturiert geschehen.
    Deutlilch aufwändiger ist die Einteilung in Abschnitte. Es muss für jeden Abschnitt auf einer Karte ein Ort eingegeben werden. Wahlweise durch Eingabe der GPS Daten oder durch Zoomen und scrollen in einer Karte.
    Und hier die Vorteile (ohne Extraarbeit): Die Auswertung fällt nahezu weg. Die App gibt direktes Feedback und verteilt Punkte. Man kann vorher festlegen, wieviele Punkte es für welche Aufgabe gibt, wieviele Lösungsversuche man hat und wieviele Punkte bei falscher Antwort abgezogen werden. Und man kann Tipps zur Lösung einbauen.
    Und die Vorteile mit Extraarbeit: Es ist sehr viel mehr Inhalt möglich als bei einer Papierrallye. Theoretisch steht unendlich viel Platz zur Verfügung. In kleinere Abschnitte unterteilt kann das bei leseschwächeren TeilnehmerInnen schon ein Erfolgserlebnis sein, dass regelmäßig umgeblättert wird.
    Aber vor allem kann man auch Foto-, Video- und Audiodateien einblenden. Die Rallye wird lebendiger als auf einem Blatt Papier. Und ja, das ist ein deutlicher Mehraufwand. Fotos müssen gemacht, Videos müssen gedreht werden. Aber der Aufwand lohnt sich.
  4. Der Aufwand
    Der Aufwand steht leider nicht immer in Relation zur Teilnehmerzahl. Wenn ich 14 Tage intensiv an einem Bound arbeite, den dann nur 10 Leute spielen ist das viel, viel Mühe und Zeit. Für LehrerInnen sieht das schon anders aus: Wenn sie den Bound jedes Jahr mit einer anderen Klasse machen relativiert sich die investierte Zeit. So wie bei den klassischen Papierrallyes. Die sind ja auch einmal ausgearbeitet worden und dann von LehrerIn zu LehrerIn vererbt. Kleiner Vorteil der digitalen Rallye: man kann leichter Updaten.
  5. Datenschutz und Kosten
    Actionbound scheint sehr sensibel zu sein, was den Umgang mit Daten angeht, sammelt laut eigener Aussage wenig und gibt nichts weiter an Dritte. Ich vermute mal, das hängt auch damit zusammen, dass Schulen und Jugendeinrichtungen zur Zielgruppe gehören.
    Das Geld wird dadurch verdient, dass von Firmen und Einrichtungen des EDU-Bereiches, Gebühren pro smartphone/abgeschlossenem Bound verlangt werden. Das geht bei etwa 90 Euro für 50 TN für Schulen los.
    Zur Finanzierung und was das für mich bedeutet, schreib ich mal nen eigenen Artikel.

Danke für das Lesen. War jetzt doch etwas mehr. Ihr seid herzlich eingeladen mit mir darüber zu diskutieren. Wahlweise hier oder bei Instagramm @janheartmann

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